KISS / KIDD

Manuelle Medizin / Atlastherapie

Auch hier gilt: Die Betreuung von Kindern - insbesondere manualtherapeutisch - bedarf einer speziellen Ausbildung.

Griffe, die bei Erwachsenen Erfolg bringen, können bei Kindern und Säuglingen zu Schäden führen. Uns ist das bewusst und eine Herzensangelegenheit: Gerade Ihre Kleinsten sind hier bei uns gut aufgehoben.

Durch Anwenden der sog. HIO Methode nach Gutmann / Atlastherapie nach Arlen können wir auch schon bei den Kleinsten Großes erreichen. Aber auch Schulkinder und Erwachsene sind bei uns in den besten Händen.

Nach 10-jähriger Forschungsarbeit ...

... konnte unsere Arbeitsgruppe ZiMMT im Februar 2022 die in Zusammenarbeit mit der Universität Jena durchgeführte erste doppelblinde, randomisierte und kontrollierte Multicenterstudie zum Thema KiSS im frühen Säuglingsalter vorlegen und in englischer Sprache veröffentlichen (Sacher et al., 2022) . Eine weitere wissenschaftliche Studie kam zu vergleichbaren Ergebnissen (Sacher et al., 2021).
Beide Studien beweisen die Wirksamkeit einer einmaligen manualmedizinischen Behandlung bei Kopfgelenk-induzierten Symmetrie-Störungen (KiSS).

KISS – kopfgelenksinduzierte Symmetriestörung

 Was bedeutet das?

  • Einschränkung der Beweglichkeit zwischen den ersten beiden Halswirbeln (C1 Atlas und C2 Axis) sowie des Hinterhauptes (C0)
  • Einschränkung des Bewegungsradius der Halswirbelsäule und auch der Kopfkontrolle, hierdurch fehlende „Körpermitte“ und schlechtere Körperwahrnehmung und -entwicklung


 Welche Symptome hat ein KISS Kind?

  • Zwangshaltung des Kopfes mit hierdurch bedingter Hinterhauptabflachung (sog. Plagiocephalus) und Gesichtsasymmetrie
  • gebogene Körperhaltung (C-förmig)
  • Schwäche der Kopfkontrolle und mangelnde Bauchlage
  • ungeliebte Rückenlage durch überstreckte Haltung (insbes. sog. KISS II Kinder)
  • Ein- und/oder Durchschlafprobleme, Weinen und vermehrte Unruhe
  • (einseitige) Stillprobleme
  • Schreikinder, „Drei-Monats-Koliken“
  • Nackenempfindlichkeit, Kopfschlagen, Kopfreiben

Es werden häufig nur einige der o.g. Symptome beschrieben, teilweise fallen die Kinder auch nur durch eine Schiefhaltung auf, sind sonst „Anfängerbabys“. Das Ausmaß der Bewegungseinschränkung muss hier nicht mit dem Ausmaß der Symptomatik korrelieren.

 Wie kommt es zu einer Halswirbelsäulenblockierung?

  • Vorgeburtliche Lage: intrauterine Zwangslage z.B. bei Muttermundschwäche, Platzmangel (z.B. bei Mehrlingsgeburten, aber auch bei Missverhältnis der Größe Kind ↔ Mutter, Geburtsgewicht > 4kg)
  • Geburtsvorgang: Spontangeburt mit Geburtshindernis (z.B. Sternengucker), Saugglocken- oder Zangengeburt, Kristeller Manöver (“auf den Bauch gedrückt“), Notkaiserschnitt


 Wie stellt der Arzt eine Blockierung fest?

  • Es erfolgt die Erhebung der Anamnese, also die Beschreibung der Eltern über die vorhandenen Symptome, die Geburt und deren Vorgeschichte. Auch familiäre Erkrankungen werden abgefragt. Insbesondere vorhandene Kontraindikationen einer manualmedizinischen Behandlung wie genetische Vorerkrankungen, Verletzungen oder Blutererkrankungen sind hier wichtig. Bitte informieren Sie uns hierüber umgehend!
  • Es findet eine eingehende körperliche, manualmedizinische und entwicklungsneurologische Untersuchung statt.
  • Oft fertigen wir zum Ausschluss von Fehlbildungen, eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule an, aber meist erst ab ca. 3. Lebensmonat. Hierbei reicht bei Säuglingen in der Regel eine Aufnahme von vorne aus. Ab dem 2. Lebensjahr ist auch eine seitliche Aufnahme sinnvoll. Aufgrund von modernen Film-Folien Systemen ist die Strahlenbelastung hier sehr gering und beträgt im Vergleich zu herkömmlichen Röntgenaufnahmen von vor 15 Jahren nur noch ¼.

Abschließend sei gesagt, dass die zuvor geschriebenen Aussagen nicht wissenschaftlich durch doppelblind randomisierte Studien bestätigt sind, wie es die höchstrichterliche Rechtsprechung für gesundheitliche Wirkaussagen erfordert. Sie basieren aber auf jahrzehntelanger Erfahrung und Beobachtungen von über 120.000 Säuglingen und Kleinkindern durch hierauf spezialisierte Manualtherapeuten.

KIDD – kopfgelenksinduzierte Dysgnosie und Dyspraxie

Entwicklungsdiagnostik hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt: Man hat erkannt, dass viele Auffälligkeiten bei Kindergarten- und Schulkindern auch von der Wirbelsäulenhaltung beeinflusst werden. Logisch erscheint dies bei Symptomen wie Kopfschmerz oder Haltungsschwäche.

Die Symptome gehen aber oft weit darüber hinaus.

Hierzu muss man wissen, dass sich in der Nackenmuskulatur eine hohe Dichte von Rezeptoren befindet, die über die Lage des Körpers im Raum Informationen sammeln. Sie werden mit dem Gleichgewichtsorgan im Innenohr und den Augen abgeglichen. Kommt es hier zu einer „Störmeldung“, sei es durch eine Sehschwäche, eine einseitige Hörschwäche oder aber auch durch eine Fehlfunktion (Blockierung) der oberen Halswirbelsäule, gerät der Körper ins Ungleichgewicht.

Dies kann diverse körperliche Schwierigkeiten hervorrufen:

  • Lageunsicherheit des Körpers im Raum, Purzelbaum etc. wird nicht gerne durchgeführt, Toben kopfüber wird abgelehnt
  • Schwierigkeiten beim Balancieren, Mauerlaufen, Fahrradfahren ohne Stützräder, Stelzenlaufen
  • Unsicherheit auch im Wasser, Schwimmen lernen erschwert
  • schwache Feinmotorik (Malen, Schreiben), allg. auffällige Stifthaltung, Schleife binden erschwert
  • Koordinationsschwierigkeiten, Ungeschicklichkeit, „Tollpatsch“
  • Höhenangst

Erkennt man solche Probleme, kann man sich auch viele Verhaltensauffälligkeiten erklären. Nicht umsonst haben die Wörter Haltung und Verhalten den gleichen Ursprung:

  • „Zappelphillip“: Kinder, die den Körper nicht im Raum koordinieren können, gleichen dies gerne mit ständiger Bewegung aus. Sie wirken unruhig, ständig in Bewegung, um die fehlende Körperwahrnehmung im Raum durch Bewegung zu kompensieren.
  • Reizbarkeit, bis hin zu aggressivem Verhalten: Scheitert man ständig bereits an den kleinen Dingen des Alltags, reagieren Kinder gereizt, ungeduldig und unausgeglichen.
  • Je nach Charakterzügen kann das gleiche Problem aber auch zu Introvertiertheit, Ängstlichkeit und Vermeidungsverhalten führen.
  • Fehlende Filterung äußerer Sinneseindrücke: Wie oben erwähnt hängen Auge, Ohr und Nacken eng zusammen. Ist bei der einen Funktionen ein Fehler vorhanden, führt das auch bei anderen Sinneswahrnehmungen zu Einschränkungen. Nebengeräusche können schlechter gefiltert werden – dies führt zu Konzentrationsproblemen und Unaufmerksamkeit.

Kommt es zu solchen Symptomen auf Grund einer Blockierung der Kopfgelenke spricht man daher von einer
Kopfgelenks – induzierten – Dyspraxie – Dysgnosie = KIDD
Dyspraxie = Koordinations- und Entwicklungsstörung
Dysgnosie = Unfähigkeit, Gelerntes zu reproduzieren

Wie stellt der Arzt eine Blockierung fest?

  • Es erfolgt die Erhebung der Vorgeschichte, also die Beschreibung der Eltern über die vorhandenen Symptome, die Geburt und deren Vorgeschichte. Auch familiäre Erkrankungen werden abgefragt. Insbesondere vorhandene Kontraindikationen für eine manualmedizinischen Behandlung wie genetische Vorerkrankungen, Verletzungen oder Blutererkrankungen sind hier wichtig. Bitte informieren Sie uns hierüber.
  • Es findet eine eingehende körperliche, manualmedizinische und entwicklungsneurologische Untersuchung statt.
  • Dann wird insbesondere zum Ausschluss von Fehlbildungen der oberen HWS, die u.U. auch Kontraindikationen für eine manualmedizinische Behandlung darstellen können, eine Röntgenaufnahme der HWS angefertigt. Aufgrund von modernen Film-Folien Systemen ist die Strahlenbelastung hier sehr gering und beträgt im Vergleich zu herkömmlichen Röntgenaufnahmen von vor 15 Jahren nur noch ¼.

Abschließend sei gesagt, dass die zuvor geschriebenen Aussagen nicht wissenschaftlich durch doppelblind randomisierte Studien bestätigt sind, wie es die höchstrichterliche Rechtsprechung für gesundheitliche Wirkaussagen erfordert. Sie basieren aber auf jahrzehntelanger Erfahrung und Beobachtungen von über 120.000 Säuglingen und Kleinkindern durch hierauf spezialisierte Manualtherapeuten.